Mittwoch, 26. November 2014

BoJack Horsemann





Endlich kann ich einmal die Gelegenheit nutzen, um meine tiefste Verehrung für "Family Guy" und "American Dad" auszudrücken.
Der Humor dieser Serien geht so brutal unter die Gürtellinie, dass es fast schon weh tut. Es ist ein sehr spezieller und kaputter humor, der trotz allem meinen Nerv getroffen hat.
Ich beziehe mich auf diese Serien, weil diese exklusive Netflix-Serie ein Ersatz bzw. Fortsetzung darstellen sollte. Tut sie aber nicht.
Vereinzelte Lacher sind gegeben. Aber der Rest ist ziemlich spröde.
Am Ende der 1. Staffel ahnt mir allerdings, dass diese Serie gar nicht zum Vergleich herangezogen werden kann. Sie ist nicht mal im Entferntesten so lustig.....aber irgendwie tiefgründiger.
Ein Pferd (in einem Hollywood, wo Tiere und Menschen auf Augenhöhe zusammenleben) meistert seinen Alltag (der aus "effektiven" Nichtstun besteht) und arrangiert eine Ghostwriterin, um ein Buch über seine längst verflogen Karriere als Serienstar zu schreiben.
Das Pferd säuft den ganzen Tag, es ist zynisch und verdammt egoistisch.....also irgendwie auch symphatisch.
Der Knaller ist die Titel-und Abspannmusik, eigens komponiert und wunderbar passend.

Nicht zu empfehlen, aber doch einen Versuch wert (ich habe mich nicht davon losreissen können).

Bild Quelle: india.com

Sonntag, 23. November 2014

The Bridge


Krimis sind eigentlich nicht so mein Ding. Diese Serie relativierte diese Einstellung.
Schon die Story ist anders, als alles bisher gekannte.
Der "Wahrheitsterrorist" platziert eine Leiche genau auf der Grenze zwischen Dänemark und Schweden. Die Leiche besteht aus zwei toten Menschen, zusammengenäht, steht sie als Symbol für verschiedene Probleme. Wird erst noch auf gesellschaftliche Probleme aufmerksam gemacht, entwickelt sich der Zusammenhang immer persönlicher zu einem der Ermittler.
Die Handlung ist rasant und immer spannend. Man ist involviert, ohne es zu verstehen. Die Schauspieler sind keine amerikanischen Typuse, speziell und menschlich. Zeitnahe Verfehlungen an der Tagesordnung, ohne den Symphatiebonus vermissen zu lassen.
Besonders der weibliche Part ist unvergleichlich. Verdammt geradlinig und doch immer an der Grenze dazu, Fehl am Platz zu sein.
Was diese Serie ausmacht, ist der europäische Schauplatz. Nordeuropa, besonders und anders.
Man ist anderes gewohnt, deswegen begeistert und erfrischt es.
Ich habe die Episoden mit Begeisterung verfolgt und wurde mit einem grandiosen Ende belohnt.

Absolut Empfehlenswert.

Bild Quelle: madman.com.au

Donnerstag, 20. November 2014

Interstellar

Dieser Film ist meines Erachtens kontrovers.
Die Story spielt auf einer Erde, welche immer unbewohnbarer wird. Man muss Ausweichmöglichkeiten finden. Der Weg dahin basiert auf Utopien.

Aber Egal. Der physikalische und astronomische Hintergrund ist sehr waage, jeder, der sich etwas besser mit den Eigenschaften von Wurmlöchern und Gravitation auskennt, wird schnell erhebliche Schnitzer beobachten.
Doch soll der der Film "formell" akkurat sein? Nein. Es geht viel mehr um das Wunder unseres Lebensraumes und was wir eigentlich im hier und jetzt zerstören.
Auf den Planeten kommt eine unglaubliche Atmosphäre auf. Tödlich. Das wird klar gemacht. Nie werden sie nie unsere Welt ersetzten können.
In den Vordergrund wird die Bindung zwischen Vater und Tochter gestellt. Ihre Trennung und deren Verlauf lässt keine Herzen kalt. Wem da nicht die Tränen kommen, sollte sich in medizinische Behandlung geben.
Leider wird ihr Zusammentreffen von nicht vorstellbaren Dimensionen (5 an der Zahl) und einer Zeitrelativität ad absurdum überschattet.
Im ganzen alles denkbar, aber scheint mir eher der unbeleckte Zuschauer angesprochen.
Nun will ich aber nicht nur negativ berichten, dieser Film bedeutet vor allem fast 3 Stunden Erlebnis. Man wird in eine andere Welt entführt, man spürt sie, man fühlt mit den Protagonisten, das ist Nichts desto Trotz eine zu würdigende Leistung.

Ganz gut.

Bild Quelle: peter-wayand.blogspot.com

Sonntag, 9. November 2014

Fargo


Fargo basiert auf einer wahren Begebenheit. Das sei mal dahingestellt. Wenn es so ist, ist es nur folgerichtig, diese Handlung zu verfilmen.
Ein Killer zieht in einer kleinen Stadt in Montana ein und setzt eine Bandbreite von Ereignissen in´s Rollen. Es wird aus der Sicht aller Beteiltigten erzählt.
Geniale Storyführung.Unterschiedliche Erzählebenen halten die Spannung nicht nur hoch, sondern spitzen sie zu.
Die Atmosphäre ist ganz besonders. Zum einen könnte jeder Schauspieler ein Nachbar von uns sein. Ganz normale Menschen, mit all ihren Markeln und reizenden Zügen. Man fühlt sich mittendrin, keine Superhelden.
Auf Seiten des Killers erlebt man ein Gefühl von Bewunderung für die unglaubliche Abgebrühtheit.
Zum zweiten ist Montana als Schauplatz etwas ganz einzigartiges. Keine Gegend, die für einen Filmhintergrund taugt. Schnee, spärliche Besiedlung und durchgehend einfach gestrickte Bevölkerung. Nobelpreise werden wohl woanders verliehen.
Diese Gegend zu erleben, macht aber den Hauptreiz der ersten Staffel aus.
Ich wurde sofort in den Bann der Geschichte gezogen, habe sie förmlich inhaliert. Nun, da ein absolut passendes Ende gefunden wurde und alles wieder "gut" ist, ist tatsächlich so etwas wie eine Lücke entstanden. Ich fülle sie mit der Parabel aus der letzten Episode, vom Mann, der ein Handschuh auf dem Bahnhof verloren hat....

Wahnsinn.

Bild Quelle: www.forbes.com

Donnerstag, 6. November 2014

Nebraska

Nebraska ist einer dieser Filme, welche den Begriff  "Filmkunst" prägen.
Ein wirklich alter Herr, meint, durch Werbung gelockt, im Lotto gewonnen zu haben. Diesen Gewinn will er gegen alle Wiederstände einlösen. Es beginnt ein dramatisches Roadmovie, welches lebensnäher und authentischer nicht sein könnte.
Ja, dieser Film ist schwarz-weiss. Warum auch immer, es passt!
Vielleicht sieht die Welt ja so aus, wenn man über jahrzehnte alkoholkrank ist und dement wird. Ich weiss es nicht.
Man lernt eine Menge über Familienbande, schlechte Freunde und dem Unterschied zwischen Wollen und Können. Alle Charaktere haben ihre schlechten und guten Seiten, obwohl natürlich Ersteres überwiegt, wir befinden uns schließlich in der amerikanischen Prärie. Ein Lottogewinn ist hier weniger Chance, denn Laster.
Man wird im Laufe der Geschichte emotional durchgewirbelt, an wenn kann man sich halten, wenn hasst man?
Dieser Film hat kein Ende im eigentlichen Sinne. Solange wie er läuft, muss....darf man ihm im Nachgang noch reflektieren.

Wer keine Angst vor der harten Realität hat, muss dieses Unikat sehen!

Bild Quelle: aroundtownpasadena.com